Im Gespräch mit Nicola Vollkommer
rigatio: Nicola, von dir ist in diesem Jahr bei rigatio der Kurs Von Frau zu Frau erschienen. Das ist nicht dein erstes Buch, sondern du hast schon einige Titel in anderen Verlagen veröffentlicht. Erzähl unseren Lesern doch mal, wer zu deiner Familie gehört und wo ihr wohnt.
N.V.: Wir wohnen in der herrlichen Stadt Reutlingen am Fuß der Schwäbischen Alb. Mein Mann leitet zusammen mit einem Ältestenteam die „Christliche Gemeinde Reutlingen“, wir haben vier erwachsene Kinder, vier wunderbare Schwiegerkinder, und das vierte Enkelkind ist im Anmarsch.
rigatio: Bücherschreiben ist nicht deine Hauptbeschäftigung. Was machst du beruflich?
N.V.: Viele Jahre lang war ich zu Hause mit meinen Kindern und habe meinen Mann beim Aufbau der Gemeinde unterstützt. Ich bin nach wie vor in der Gemeinde engagiert, unterrichte aber auch drei Vormittage in der „Freien Evangelischen Schule“ in Reutlingen (Musik und Englisch) und schreibe auch regelmäßig Beiträge für die wunderbare christliche Zeitschrift „ethos“.
rigatio: Wie bist du Christ geworden?
N.V.: Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der ich kein Christ war. Meine Eltern sind fröhliche, überzeugte Christen, und das färbte sich auf uns Töchter ab. Wir verbrachten unsere Kindheit in Nordnigeria und besuchten eine Schule für Missionarskinder. Eine feste Entscheidung traf ich, als meine Lehrerin in der dritten Klasse uns das Buch „Spuren im Schnee“ vorgelesen hatte und uns erklärte, wie man Christ wird.
rigatio: Welche Personen haben deinen Glauben besonders geprägt?
N.V.: Meine Eltern selbst waren keine Missionare, aber viele unserer Freunde waren Missionare und lebten ihren Glauben mit Überzeugung und Freude. Außerdem war ich schon immer eine Leseratte und verschlang die Biografien von Hudson Taylor, John Wesley, C.T. Studd, John Bunyan usw. wie auch die Kinderbücher von Patricia St-John und C.S. Lewis. Mein Onkel war Missionar bei den Inuit in Nordkanada, auch er hat uns sehr geprägt.
rigatio: Was oder wer hat dich zum Schreiben gebracht?
N.V.: Ich fing an, aus der Not heraus zu schreiben. Wir wollten ein Weihnachtsstück mit den Kindern in der Gemeinde aufführen, hatten aber kein Geld für GEMA- und Copyright-Gebühren. Ich habe also selbst Theaterstücke und Lieder geschrieben, die zu meiner Überraschung sehr gut ankamen. Eins dieser Stücke wurde zu einem Kinderbuch umgeschrieben, darauf folgten meine Afrika-Biografie („Unter dem Flammenbaum“) und weitere Bücher … Zuletzt hatte ich die Freude, für rigatio den Kurs „Von Frau zu Frau“ zu schreiben!
rigatio: Dein Mann ist Gemeindeleiter. Wie bringst du dich in der Gemeinde ein?
N.V.: Ich habe keinen offiziellen „Posten“ in der Gemeinde, ich unterstütze gerne, wo immer ich kann. Mein Herz schlägt für Familien, Jugendliche, Kinder – und für Menschen, die es im Leben schwer haben. Ich helfe auch gerne im Bistro-Team mit, das Gottesdienstbesuchern einen Snack nach dem Gottesdienst anbietet!
rigatio: Dein Dienst geht über die örtliche Gemeinde hinaus. Was machst du noch?
N.V.: Ich bin als Referentin und Musikerin für Frauenevents inzwischen viel unterwegs, vor allem im Herbst und Frühjahr – da finden die meisten Frauenveranstaltungen statt. Mir ist es ein Anliegen, Frauen zu ermutigen, ihre Gaben für Jesus einzusetzen und sich nicht aufgrund vergangener Enttäuschungen und Rückschläge zu disqualifizieren.
rigatio: Wie bringst du Familie, Gemeinde, Beruf, Schreiben, Vortragstätigkeit … unter einen Hut?
N.V.: Nicht immer erfolgreich …! Die Kinder sind aus dem Haus und nicht mehr auf mich angewiesen. Ansonsten sind gute Organisation und Zeiteinteilung wichtig. Aber am allerwichtigsten ist eine riesige Portion Gnade Gottes und die Grundeinstellung, dass es seine und nicht meine Arbeit ist. Stressig wird es, wenn ich mir zu viele Gedanken über vermeintliche Erfolge/Misserfolg mache oder zu viele Sorgen darüber, was die Leute über mich denken. Wenn es um Jesus geht und nicht um mich, dann bleibt es eine freudige Arbeit.
rigatio: Ist gerade ein neues Buch in Arbeit?
N.V.: Ja! „Der Wunsch, dazu zu gehören“ erscheint im Frühjahr, ein Buch über Einsamkeit. Die Entwurzelung unserer modernen Gesellschaft, die Einsamkeit, die auch in christlichen Gemeinden Spuren hinterlässt, und den Vater im Himmel, der zurück nach Hause einlädt und uns gesund, genießbar, heilig und beziehungsfähig machen kann und will!
rigatio: Nicola, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir Gottes Segen für deine vielfältigen Aufgaben und Dienste!
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